Ob ein Solarpark auf dem Sonderlandeplatz realisiert werden kann, muss man natürlich im Detail diskutieren. Dass ein solcher Solarpark vom Gewerbepark Breisgau und dem dahinterstehenden Zweckverband nicht einmal ernsthaft geprüft wird, ist dagegen mehr als verwunderlich.
Der Solarparkdiskussion werden zwei Argument vorgeschoben, die sich durch intelligente Vorbereitung und sachgerechte Planung sehr wohl lösen lassen.
Das erste Argument ist der Artenschutz. Die seltenen Wiesenbrüter tolerieren keine vertikalen Strukturen. Gut, dann verlegt man die (übrigens nicht spiegelnden) Module eben flach auf dem Boden direkt auf der Asphaltbahn und den Verkehrswegen. Die jetzigen Wiesen blieben geschont und man hat immer noch mindestens 25h PV-Anlage. Verschont bleiben die sensiblen Vögel dann übrigens auch von der geplanten Beleuchtung der Landebahn, siehe unten.
Das zweite Argument sind die privatrechtlichen Verträge, in denen der Gewerbepark vor 30 Jahren Käufern anscheinend ein immerwährendes Nutzungsrecht der Landebahn zugesagt hat. Auch solche Verträge kann man auflösen und den Vertragspartner finanziell abfinden. Solche Vorgänge sind vollkommen normal bei Infrastrukturprojekten. Statt das aber anzugehen, wird weiter in den Landeplatz investiert.
Vor Weihnachten verlautbarte der Gewerbepark, die Landebahn mit einer ca 2 Millionen Euro teuren Beleuchtungsanlage ertüchtigen zu wollen (siehe BZ vom 21.11.21). Der Geschäftsführer beschwichtigte, dass dies keinesfalls für mehr Flugverkehr sorgen wird, wirft aber im nächsten Satz ein, dass dann eben Jetflugzeuge dort unabhängig der Sichtverhältnisse starten und landen werden.
Wer eine Investition von 2 Millionen Euro in einen Landeplatz tätigt, erwartet Mehreinnahmen durch erhöhte Flugfrequenz oder muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht wirtschaftlich zu arbeiten. Wo will der Gewerbepark also hin mit seinem Sonderlandeplatz? Es ist bekannt, dass die Stadt Freiburg, die mit 30% den größten Anteil am Gewerbepark hat, ihr Auge schon lange auf den Sonderlandeplatz geworfen hat. Dieser soll als Ausweichmöglichkeit dienen für die Zeit, wenn Freiburgs eigener Flugplatz geschlossen wird. Wollen wir Bürger aus den umliegenden Gemeinden noch mehr Flugbewegungen? Vielleicht geben Zweckverband und Gewerbepark ja mal ihre Politik der Intransparenz auf und legt dar, was sie wirklich mit dem Sonderlandeplatz vorhaben.
Es ist inzwischen Konsens, dass große PV- und Windkraftanlagen notwendig sind, um in ausreichendem Maß erneuerbare Energien bereitstellen zu können. Leider sehen sich die Gemeinden immer noch nicht in der Pflicht, auf ihren eigenen Flächen erneuerbare Energie mindestens in dem Maß zu erzeugen, wie sie von ihrer eigenen Bevölkerung verbraucht wird. Nur um ein Beispiel zu nennen, Bad Krozingen verbrauchte im Jahr 2013 laut Klimaschutzkonzept 75GWh Strom. Demgegenüber steht kein einziges Projekt (in Planung oder Realisierung) diese Menge Strom zu erzeugen. Privathäuser mit PV-Anlagen zu bestücken, wird der Aufgabe nicht annähernd gerecht.
Für den Ortsverband der Grünen Bad Krozingen, Dr. Kristina Meyer
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