22. Januar 2016 um 19:30 im Adler in Bad Krozingen, Staufener Straße 82
Vortrag von Uwe Petersen, Mitglied im Kreisvorstand Breisgau-Hochschwarzwald von Bündnis90/Die Grünen. uwe Petersen ist Ingenieur der Verfahrenstechnik und seit den 80er Jahren mit den Themen Energieeinsparung und -konversion befasst.
Der Vortrag beleuchtet zunächst die weltweite aktuelle Energieverbrauchssituation und die Nutzung der verschiedenen Energieträger. Getreu dem Motto Global denken- lokal handeln werden dann ausgehend von der Energienutzung eines typischen deutschen Haushalts die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr auf Möglichkeiten zum Umstieg auf Erneuerbare untersucht. Anhand eines realen Beispiels wird dargestellt, dass während der Sommermonate eine vollständige Eigenversorgung in den Bereichen Strom, Warmwasser und beim Einsatz von Elektrofahrzeugen auch eine weitgehende Eigenversorgung bei der Mobiltät machbar ist. Der Schlüssel dazu ist der Einsatz von Kurzzeitspeichern. Anschließend wird untersucht, welche Möglichkeiten es gibt, Erneuerbare Energien in den Wintermonaten für alle drei Bereiche Strom, Wärme und Mobilität zu nutzen bzw. die im Sommer im Überfluss vorhandene Solarenergie für den Winter zu speichern. Nachdem in einem kurzen Exkurs dargelegt wird, warum das Zeitalter der Kernenergie endgültig vorüber ist, werden die beschriebenen technischen Möglichkeiten in einem zukünftigen Energieszenario zusammengefasst.
Ich denke, ich sollte auch BM Kieber und alle Stadträte einladen. Weiteres können wir ja am Freitagabend im Vorstand (findet ja bei uns, bei Merkles statt) noch diskutieren.
Nun hat ja in Paris der Klimazirkus unter sehr erschwerten Randbedingungen begonnen. Wenn man in der ZEIT liest, wie die einzelnen Staaten bei der Einreichung Ihrer Zielen tricksen und beschönigen, dann kommt wenig Optimismus auf. Deshalb hänge ich Euch eine Buchrezension über Naomi Kleins Buch “‘Die Entscheidung – Kapitalismus vs. Klima” an. Ihre These muss man ernst nehmen:
“Unser Wirtschaftssystem, das auf Gewinn und Rendite abzielt, macht eine Energiewende unmöglich. Den Klimawandel können wir nur aufhalten, wenn wir hier Zügel anlegen … Etwa: Warum sollten die Öl-Multis, die zu den reichsten Unternehmen weltweit gehören, ihr profitables Geschäftsmodell infrage stellen? Sie werden nicht zögern, mit immer neuen umweltschädlichen Verfahren dem Boden die letzten Öltropfen abzutrotzen. Die Aktionäre zwingen sie dazu. Da spielt es keine Rolle, ob das Klima aus den Fugen gerät. Und den Politikern sind durch Globalisierung und Freihandelsabkommen immer mehr die Hände gebunden. Außerdem lähmt sie die Angst vor Arbeitsplatzverlusten und Regressforderungen. Das konnte man vor Kurzem gut in Deutschland studieren, wo eine Kohlendioxidabgabe für besonders umweltschädliche Kraftwerke – gegen alle Vernunft – vorerst gescheitert ist.”
Optimistisch stimmt mich jedoch durchaus etwas:
Klein sieht in der Bedrohung durch den Klimawandel aber auch eine Chance – nämlich die, unser Zusammenleben von Grund auf zu ändern: Gemeinsinn statt Egoismus, Kooperation statt Hierarchie. Und das soll nicht nur für Unternehmen gelten, sondern für jeden Einzelnen. Erschreckend hat sich in den Köpfen festgesetzt, dass sich jeder selbst der nächste ist und das Zusammenleben ein einziges Hauen und Stechen.
Vielleicht sind wir dabei dann schon wieder bei der Weihnachtsbotschaft…
Herzliche Grüße
Fritz
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