Kreiste der Berg und gebar eine Maus oder ist ein guter Anfang gemacht?
Das vorgegebene Programm Energiepotentialstudie ist absolviert, die Potentiale sind aufgezeigt und sogar im Konsens vom Stadtrat einstimmig beschlossen. Das Klimaschutz Leitbild der Stadt Bad Krozingen kann ein guter Anfang sein und die Ziele sind hehr: Die Stadt BK setzt sich zum Ziel, die im Klimaschutzkonzept erarbeiteten Maßnahmen umzusetzen! Die Stadt wird hierfür die nötigen Strukturen schaffen … und die Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen Ihrer Möglichkeiten unterstützen.
Was bedeutet das für Bad Krozingen?
Wenn wir in die Details gehen, dann ergibt die Umsetzung aller beschlossenen Maßnahmen „in der Summe“ in den nächsten 10 Jahren eine Reduktion der klimarelevanten Emissionen von „knapp 6 %“. Dies nur, wenn alles optimal läuft, also bei gutem Willen und der Einsicht der Akteure. Angesichts der ganz realen Bedrohung durch den Klimawandel und der Eile, die geboten ist, könnte man jedoch auch sagen: Viel zu wenig. Ein Widerspruch? Woran liegt das? Zu aller erst an der mangelnden Bedeutung, die immer noch eine Vielzahl der Bürger den Bedrohungen durch den Klimawandel beimisst. Natürlich hat die Stadt Bad Krozingen kein Geld für teure Maßnahmen!Die Sprecher aller Fraktionenhaben aber wirkliches Interesse an dem Thema bekundet! Soweit ist es ein guter Anfang. Aber wie fragte Volker Schmidt in seinem Statement: „Vielleicht brauchen wir einen Bergführer…“ Richtig, den brauchen wir! Denn der Anstieg ist tatsächlich unwegsam und steinig und man kann sich leicht verlaufen. Nur entsprechend personell ausgestattet können die Potentiale bei PV, Altbau- und Heizungssanierung den Bürgern schlüssig erläutert werden. Ja, die Materie ist komplex, aber die Chancen sind riesig. Ganz gewiss auch für das heimische Handwerk. Da müsste sich doch der Gewerbeverband für diese Chancen voll einsetzen! Denn, PV-Anlagen lohnen sich nämlich trotzdem wieder in Verbindung mit intelligenten „smarten“ Speichern, die ausgereift verfügbar sind. Man kann so 70-80 % des Eigenstroms erzeugen – die jährlichen Strompreiserhöhungen vermeiden und gleichzeitig das Klima schützen. Altbauten energetisch sanieren: Das senkt nicht nur die Energiekosten, es erhöht vor allem Wohnkomfort und Behaglichkeit, somit auch den Wert der Immobilie – natürlich auch für Vermieter! Und, es ist eben nicht so teuer,energetisch besser zu bauen, wie häufig argumentiert wird, mit 1,5 bis 2 % Mehrkosten sind die energetischen Anforderungen keineswegs der Kostentreiber im Wohnungsbau. Das konnten Sie auch in der BZ vom 19. April lesen.Wir müssen die Energiewende auch in Bad Krozingen mutiger voranbringen und natürlich die Menschen mitnehmen. Ein Klimabeirat aus sachkundigen und motivierten Bürgern kann helfen, die Dynamik des Prozesses am Leben zu halten.Wir Grüne werden darauf drängen. Dabei gibt es in Südbaden schon einige prämierte Kommunen, die sich das Ziel „Energieautonome Kommune“ auf die Fahne geschrieben haben. Wann gehören wir dazu?
Friedrich Merkle, 26. April 2016
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