Gerhard Zickenheiner
Lokale Chancen der Energiewende
Auf Einladung des Bad Krozinger Ortsverbandes von Bündnis 90/ Die Grünen kam der Bundestagskandidat des
Wahlkreises Breisgau-Hochschwarzwald, Gerhard Zickenheiner, vor kurzem nach Bad Krozingen und
referierte im Gasthaus Adler vor Gästen und Mitgliedern zum Thema: Regionale Energiewende und Klimawandel- lokale Chancen im Umgang mit einem globalen Problem.
In einer thematisch breit ausgelegten Palette präsentierte der Architekt und Regionalentwickler die wichtigsten Energiequellen und deren Möglichkeiten vor Ort erfolgreich den Energiebedarf zu senken; schaffte es dabei ein Zukunftsbild in Sachen ,, Regenerative” zu entwerfen. ,,Wir gehen neue ungewohnte Wege und müssen bereit sein, bei Fehlentwicklungen zu reagieren und den eingeschlagenen Weg neu zu überdenken, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren”, so Zickenheiner.
Wie überall bei großen Entwicklungen werfe die Lösung eines Problemes automatisch auch neue Fragen auf. So verwies er auf die negativen Folgen für die Biodiversität durch den Energiemais- und den Rapsanbau für die Biogasanlagen. Die Förderung der ursprünglich für die Resteverwertung und den Bioabfall entwickelten Anlagen müsse überdacht werden, die Böden unserer Region sind zu wertvoll für diese Nutzung. Landwirte sollten stattdessen stärker bei der Produktion guter regionaler Lebensmittel unterstützt werden.
Ein weiterer Schwerpunkt des Vortrages war die Energieeinsparverordnung. Die müsse zukünftig die
Lebenszyklusbetrachtung einschließen, forderte der Bundestagskandidat. Dann würden heimische regenerative Baustoffe wie Holz bevorzugt, was der Wertschöpfung in Forst, Holzverarbeitung und Handwerk in der Region zu Gute käme. Wertschöpfung vor Ort und gesundes, nachhaltiges Bauen passe wunderbar zusammen.
Zickenheiner warb auch für Geduld mit den Windkraftgegnern in der Region: Neuerungen verursachten oft Ablehnung. In den Regionen, die seit längerem mit Windkraftanlagen leben habe sich der Widerstand aufgelöst und in der Touristik sei man beruhigt darüber, dass die Belegzahlen wider Erwarten nicht gesunken sind. Sensibilität im Umgang mit dem Landschaftsbild und Berücksichtigung des Naturraumes bei der Aufstellung habe auch für ihn eine hohe Bedeutung.
Viele fachkundige Zwischenfragen belegten die hohe Bedeutung, die das Publikum der Energiewende beimisst: „Die Nachrichten über das Abschmelzen der Arktis und der Katastrophen in Peru zeigen, wie dramatisch die Situation sich verändert“, so eine Zuhörerstimme.
Friedrich Merkle, Co-Vorsitzender des Ortsverbandes, der durch den Abend führte, verwies abschließend auf den gerade in Bad Krozingen entstandenen Arbeitskreis Klimaschutz, bei dem sich jede und jeder vor Ort einbringen kann.
Der Bundestagskandidat Gerhard Zickenheiner wird demnächst im Breisgau, unter dem Titel ,,wie wollen wir leben”,
zu Fragen um die heimische Landwirtschaft, Mobilität und Gerechtigkeit referieren.
Monika Le Floch-Wierzoch
Co-Vorsitzende
Bündnis 90/ Die Grünen
Ortsverband Bad Krozingen
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