Ja, bei der Diskussion um die Innenstadtentwicklung ging es um genau diese Frage, auch wenn vordergründig über die zukünftige Breite der Baslerstraße diskutiert wurde. Der Hinweis auf die historische Römerstraße klingt dabei schön, denn unsere uralte Geschichte wollen wir ehren. Aber glauben sie im Ernst, dass zur Römerzeit täglich 5500 Pferde- oder Eselskarren mit mindestens 20 km/h durch Bad Krozingen gezogen sind? Und auch bei einer zukünftigen Breite von 7 oder 8 Metern bleibt die Baslerstraße für römische Pferdewagen locker befahrbar. Aber wollen wir für die nächsten 50 Jahre so wie bisher einen „KfZ – dominierten Bereich mit wenig Raum für Fußgänger und eingeschränkten Querungsmöglichkeiten“. Zitat und Urteil von Herrn Krentel vom Büro Fichtner Water & Transport gemäß seiner Untersuchung.
Wir Grüne verstehen sehr gut, dass unsere Geschäfte Angst haben vor der Ausweitung der Fußgängerzone und dass sie in einer unfairen Konkurrenz mit dem Onlinehandel stehen. Diese Angst war vor der Einführung aller bisherigen Fußgängerzonen in allen Städten bei den Geschäftsleuten so. Und danach – mit entsprechenden Anpassungen – haben sich die Befürchtungen in der Regel in Freude und Wohlgefallen aufgelöst. Denn das Verweilen in entspannter Auto- Lärm- und Abgasfreier Wohlfühl-Atmosphäre steigert Laune UND Kauflaune. Und eine Veränderung unseres Mobilitätsverhaltens ist nicht nur aus klimapolitischen Gründen zwingend nötig. Die Baslerstraße so wie bisher als Nord-Süd-Verbindung zu erhalten, das wäre ein fataler Rückschritt.
Ortsgruppe von Bündnis/90 die Grünen
Friedrich Merkle, Vorstand
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