Seit dem 14.6. gilt auf der Rheintalbahn ein komplett neuer Fahrplan. Seitdem hagelt es in der Presse Kritik an dem neuen Fahrplankonzept. Zuletzt hatte der hiesige FDP-Bundestagsabgeordnete Hoffmann eine Umstellung des Fahrplanes gefordert. Doch was bringt der neue Fahrplan wirklich? Wir möchten im Folgenden anhand einiger Beispiele die Veränderungen für Bad Krozingen beschreiben und bewerten.
Die für Bad Krozingen sicherlich wichtigste Verbindung ist die nach Freiburg. Hier gab es bisher schon zwei Züge in der Stunde, das ist auch im Wesentlichen so geblieben. Neu ist, dass diese zwei Züge pro Stunde jeden Tag fahren, also auch am Wochenende. Ebenfalls verbessert hat sich die abendliche Anbindung an Freiburg. Verschlechtert hat sich auf dieser Strecke die Verteilung der Fahrten. Bisher fuhren die Züge in etwa in halbstündigem Abstand, nun gibt es längere Pausen, dann dafür zwei Züge dicht aufeinander folgend.
Für Fahrten nach Basel gibt es eindeutige Verbesserungen. Statt bisher einmal in der Stunde mit nur wenigen zusätzlichen Zügen gibt es nun fast den ganzen Tag zwei Verbindungen in der Stunde. Eine davon ist beschleunigt, sodass sich die Fahrtzeit erheblich verkürzt. Bisher gab es nur einen einzigen beschleunigten Zug pro Tag, nun alle zwei Stunden. Im Abendverkehr gab es bisher Lücken von 90 Minuten, neu verkehren auch abends zwei Züge in der Stunde.
Wie sieht es aus mit Verbindungen über Freiburg hinaus?
Beispiel Emmendingen: Nun braucht der schnelle Regionalexpress nur noch 21 Minuten. Bisher waren es etwa 40 Minuten, also eine Halbierung der Fahrtzeit. Dafür sind nicht mehr so viele Züge nach Emmendingen durchgebunden, es gibt nur noch eine durchgehende Verbindung pro Stunde. In kleinere Gemeinden nördlich von Freiburg muss jetzt immer umgestiegen werden, das gilt beispielsweise auch für Gundelfingen oder Teningen.
Die Fahrt nach Offenburg wurde ebenfalls deutlich schneller, da die bisherige Wartezeit in Freiburg entfällt. Die schnellen Verbindungen brauchen nur 49 Minuten, bisher waren es 80 Minuten.
Nach Staufen wurden die bisherigen morgendlichen Taktlücken geschlossen, die abendliche Anbindung wurde verbessert. Auch fahren die Zwischentaktzüge nun bis Staufen Süd statt nur bis Staufen.
In der Summe hat sich für Bad Krozingen also vieles verbessert, weniges aber auch verschlechtert. Das ist auch so zu erwarten, werden doch neu 40% mehr Kilometer gefahren als bisher.
Trotzdem gibt es noch einige Verbesserungsmöglichkeiten. Dafür brauchen wir aber das dritte und vierte Gleis, um die Bestandsstrecke vom Güterverkehr zu entasten. Eine rasche Verwirklichung dieses Projektes wäre eine Chance zur weiteren Steigerung der Zugverbindungen auf der vielbefahrenen Rheintalstrecke.
Andreas Quartier, Co-Vorsitzender des Ortsverbandes der Grünen Bad Krozingen
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